Die Wirkung des Geschützes auf Gewitterwolken
Regie: Juliane Jaschnow & Stefanie Schroeder | 2017 | Dauer: 30
Im Sommer 2016 gab es die meisten Tornadoverdachtsfälle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland. Gleichzeitig werden Internet, Fernsehen und Presse von Wettergleichnissen überschwemmt: Shitstürme, Datenfluten, Flüchtlingswellen. Sprache, Metaphern, Bilder sind Werkzeuge der Kontrolle. Mit ihnen bannt man die Apokalypse-Angst – und stellt sie her. Inwiefern ist das Bild Dokument, Fiktion, Trophäe, Gegenangriff? Wie nah sind sich Manipulation und Prognose? Ist das Wetter noch echt?
Ein Film über das Bild vom Sturm und den Sturm als Bild: Stormchaser jagen Stürme mit der Kamera und verwandeln sie in fotografische Trophäen. Vor dem Greenscreen des Fernsehstudios deutet der Wettermoderator ins Nichts. Im Max Planck Institut fliegen Vögel gegen den künstlichen Wind an. Lovestormpeople fluten das Internet mit windschiefen Parolen. Escape-Games spielen mit gesellschaftlichen Ängsten. Auf Obstplantagen feuern Hagelschutzkanonen Schallwellen von 130 Dezibel in den Himmel. Welche (Un-)Wetterlagen werden in Deutschland zur Normalität? So oder so – „etwas Gewaltiges kommt auf uns zu“.