A Tender History in Rust
Regie: Stefan Klein | 2012 | Dauer: 7:08
A Tender History in Rust in ein Kurzfilm über eine Frau, die gehörlos wird.
Anstatt sich an den offensichtlichen Mechanismen der üblichen Filmgenres zu bedienen,
indem man bestimmte Motive und Schlüsselhandlungen einsetzt, oder Handlungen überhaupt,
bietet der Filmmacher dem Zuschauer in dem Fall eine siebenminütige nicht ansteigende, sondern
andauernde Emotion hinter dem eigentlichen Ereignis des Verlustes der Hörfähigkeit.
Ein sensibles und durchdringendes Auge sowie ein Klangteppich offenbaren und halten beide
die Spannung des Verlustes der Hauptfigur. Aufgrund dieses spielerischen und harmonischen
Nebeneinanders wird die Sprache des Films nicht von einer Anreihung von ereignisreichen
Kameraeinstellungen getragen, die aufeinander bauen, sondern von einer Gleichzeitigkeit
eines Gefühls, die nicht in die sukzessive Form des Wortes übertragen werden kann.
Auf diesem Gedanken gründend ist A Tender History in Rust ein Versuch über das Übersetzen
aus der Sprache des Verstehens in die der verbalen Ausdrucksunmöglichkeit, die unausweichlich
von der Stille gefolgt wird:
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ – Ludwig Wittgenstein.