morgen leben wir wieder
Regie: Corinna Giesen | 2012 | Dauer: 20:00
Als Kind habe ich immer gedacht, ich könnte die Ereignisse, die um mich herum passieren, steuern.
Ich habe mich in den letzten Monaten so mit den Problemen anderer beschäftigt, dass sie zu meinen eigenen wurden. Ich habe mich so tief verstrickt, dass ich nicht weiß, ob ich mich wieder befreien kann.
Mein jüngerer Bruder ist das Sorgenkind in meiner Familie. Er ist 24 und hat weder Ausbildung noch Job. Er verbringt seine Tage isoliert von der Außenwelt und beschäftigt sich mit düsteren Prophezeiungen über das Jahr 2012. Nach einer abgebrochenen Therapie haben meine Eltern ihn vor die Tür gesetzt. Im August findet er eine neue Bleibe in einem Wohnwagen auf Ingmar`s Grundstück. Ingmar hat sich vorgenommen, meinem Bruder Lebensfreude zu vermitteln. Mein Bruder bewundert Ingmar.
Ich komme eigentlich nur an diesen Ort, um bei meinem Bruder zu sein. Ich habe das Gefühl, dass von nun an alles bergauf geht.
Trotz des erheblichen Altersunterschieds entwickelt sich zwischen Ingmar und mir eine Liebesbeziehung. Ich weiß zwar, dass er ein großes Alkoholproblem hat, aber ich bin fest davon überzeugt, dass ich ihm helfen kann, es aus der Welt zu schaffen.
Ein Film über die Auseinandersetzung mit mir und meinem Umfeld, über Liebe in Verstrickung und Co-Abhängigkeit.