Mira83
Regie: René Eckert | 2009 | Dauer: 21:06
Zwei Freunde treffen sich in Berlin. Er filmt leidenschaftlich gern, sie
ist einfach nur wie sie ist und davon überzeugt, dass sie sich
tatsächlich einmal totlachen wird. Beide sitzen in einem Bistro und
warten auf ihr Essen.
Währenddessen plaudert sie aus dem Nähkästchen ihres Lebens. Eine
hochdramatische Run-Away-Story, über das zu frühe Erwachsenwerden und
schicksalhafte Ereignisse, die man nur aus dem TV- Abendprogramm kennt.
Die Kellnerin möchte die Thunfischpizza servieren und ratlos reagiert er
mit einem: `SCHLUCK!`
Denn unglaublich scheint ihm die eben gehörte Geschichte mit dieser
superoptimistischen Frau, von der er dachte sie zu kennen, zu vereinen.
Noch in der selben Nacht fragte er sie danach, eines Tages filmisch verarbeiten zu dürfen, was ihn bewegte.
Und sie war verrückt genug, um `Ja, klar.`zu sagen.
Er heisst René Eckert, ist gebürtiger Auerbacher und weltweit aus
eigenem, filmischen Interesse und im Auftrag diverser Fernsehsender
unterwegs. Immer mit seiner Kamera und dem Laptop bewaffnet, fängt er
ein, was im gefällt und meist schmeckt das dann auch dem Publikum –
seine Freunde nennen ihn respektvoll: das Auge.
Keinen Monat später überzeugte der sympathische kleine Mann mit dem
vogtländischen Dialekt ein Team aus 20 Personen bei der Realisierung
seiner Idee mitzuwirken. Was seine Idee wirklich war, was das für ein
Filmchen eigentlich werden sollte, wusste aus dem Team keiner. Auch
die Hauptdarstellerin, im Film genannt Mira hatte keinen blassen
Schimmer. Nur eines stand fest: Herr Eckert dokumentiert, interviewt,
inszeniert – und alle machen mit.
Mit `Mira83`hat er ein beispielloses Experiment gewagt. Dieser Film ist
ein Spiel mit den Realitäten. Erst zum Ende des Filmes lässt er
durchblicken, was ernst und was gefakt ist. Er castete Menschen von der
Straße, ließ sie Schauspielern, um dann doch ihre realen Reaktionen
einzufangen… Und neugierig auf neuartig? Auf jeden Fall ist dieser
Film ANDERSartig!