Lucas ist 28 Jahre alt und bereits jetzt an einem Punkt angekommen, an dem Alltagsroutine und Gewohnheiten sein Leben zum Stillstand gebracht haben. Ein strukturierter Tagesrhythmus gibt Lucas zwar Sicherheit und einen festen Platz im Leben, bietet ihm aber gleichzeitig keine Möglichkeit, seine soziale Isolation aufzubrechen. Zwischenmenschliche Kontakte überfordern ihn. Als Nachtwächter in der
Universitätsbibliothek kann ihnen jedoch meist ganz gut aus dem Weg gehen. Als Ausgleich dienen ihm
digitale Netzwerke. Hier findet er die nötige Distanz, die er zur Selbstvermittlung braucht. Hier sucht er
nach Anerkennung und Zugehörigkeit. Leider sind auch diese im Netz geknüpften Kontakte nur von
sporadischer und selten freundschaftlicher Natur. So plätschert also Lucas`Leben vor sich hin, in einem
anonymen Wohnblock, nur begleitet vom Fernsehlärm des Nachbarn. Bis es plötzlich an der Tür klingelt…

Der Kurzfilm “Wände” thematisiert die selbstauferlegte soziale Isolation und den Eskapismus in digitale
soziale Netzwerke, die für viele Menschen bereits zur Alltäglichkeit geworden sind. Auf der Suche nach
Aufmerksamkeit werden hier auch Einbrüche in die eigene und fremde Privatsphäre in Kauf genommen
und kaum noch hinterfragt. Der Film verweist auf die die sozialen und gesellschaftlichen Umstände, die für
Lucas zum Motor und Katalysator seines Handelns werden.

Wände Wände Wände Wände

Informationen

Format:
DVD
Produzent:
Universität Leipzig
Drehbuch:
Toni Heye/Tim Sommer
Kamera:
Constanze Arnold
Schnitt:
Constanze Reder/Thomas Voigt
Musik:
Hans-Peter Knappe
Schauspieler:
Yorck Hoßfeld, Sina Martens, Andrej Kaminsky
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Gefördert durch:
Universität Leipzig