Die chthonische Stadt
Regie: Anita Müller | 2011 | Dauer: 19:17
Mit der Gründung der Stadt Odessa 1794 begann man, unter der Stadt Gestein abzubauen, um Baumaterial zu gewinnen. Ohne System wurde gegraben, bis der Boden ausgeschürft und ein etwa 2000 km umfassendes labyrinthartiges Netz entstanden war.
So hat, wie das oberirdische Odessa, auch das unterirdische Odessa seine Stadtgeschichte. Im 19. Jahrhundert haben die Bergarbeiter an vielen Wänden eigentümliche Zeichnungen hinterlassen, welche eine unterirdische Epigraphik des gewesenen Lebens darstellen. Unter Häusern dienten die Hohlräume als Vorratskeller, Verbindungsgang oder Depot für Schmuggelware. In Kriegen versteckten sich unter der Erde Zivilisten, Partisanen und Deserteure. Heute verbringen vor allem Speleologen und Abenteurer Zeit in den Katakomben.
Der Film Die chthonische Stadt vereint Aufnahmen aus den Katakomben, den Zeichnungen an ihren Wänden und Situationen aus heutigen Besuchen mit Erzählungen von Menschen, die deren Leben die Katakomben eine Rolle spielen. Sie schildern ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Überzeugungen.